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Die Skipperin
Der Weg vom ersten Segeltörn bis zur Skipperin war für Ines Jochmann alles andere als
nur ein Katzensprung. Es gab auf dem Weg zur Realisierung des Projektes viele Hindernisse auszuräumen.
Die Segelausbildung
Die studierte Pädagogin machte 1990 ihren ersten Segel- und Motorschein auf dem
Dümmer. Im nächsten Jahr folgte die BR-Ausbildung. Als dann einige Jahre später die Idee geboren war,
selber ein Schiff zu führen, absolvierte sie die entsprechenden Prüfungen dafür, sowie für Funk und Notfälle.
Um die Gruppenführung und immer wieder auftretende Problem an Bord besser bewältigen zu können, nahm
sie zusätzlich in der segelfreien Zeit an einer Ausbildung zur Gestalttherapie teil.
Die Motivation selbst zu segeln
Nach zahllosen Segeltörns in Männerbegleitung war der späteren Skipperin
der Spaß an dem lautlosen Wassersport fast vergangen: Skipper, die ihre Crew autoritär im Militärstil
kommandierten, männliche Mitsegler, die durch ihren Leichtsinn die Sicherheit an Bord gefährdeten,
und das Gefühl, letztlich das Ruder nur selten in der Hand zu haben, trugen zu dem Entschluß bei,
sich für ausschließlich Frauen vorbehaltenen Segelreisen einzusetzen. Zudem hatte Ines Jochmann zahlreiche positive Erfahrungen in reinen
Frauen-Lerngruppen gesammelt. Sie war davon überzeugt, dass Frauen untereinander freier und unbeschwerter
lernen können als in gemischten Gruppen.
Die Skipperin
Als unerfahrene Skipperin war sie zunächst auf einige harte Proben gestellt.
Allein die Suche nach einem geeigneten Boot gestaltete sich für den Segelpädagogischen Verein überaus schwierig, da ihm wertvolle Kontakte und Beziehungen an der Küste fehlten. Das führte dazu, dass er zunächst bei
Banken, Werften, Beratern und Handwerkern, die schlampige Pfuscharbeiten ablieferten, einiges Lehrgeld bezahlen musste.
Die Erfahrung
Inzwischen sind diese Klippen umschifft: Ines Jochmann erlebt seit 1994 Ostsee,
unzählige Gruppen an Bord, Erlebnisse bei jedem Wind und Wetter, Pannen und musste oft selbst Hand anlegen beim
Reparieren und Winterfestmachen. Heute zählt sie zu den erfahrenen Skipperinnen der Branche.
Die Ziele des Frauensegelns
Sie hat sich ebenso wie der Segelpädagogische Verein zum Ziel gesetzt, Frauen den Zugang zum Segeln zu erleichtern.
Ihre Gäste sollen sich in erster Linie wohl fühlen. Dann können sie sich angstfrei auf dem schwimmenden Untersatz
bewegen, Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen und sich nach Lust und Talent an der Schiffsführung beteiligen. Aber es gibt auch genug Gelegenheit,
einfach die Seele baumeln zu lassen oder Spaß zu haben.
Der Bordalltag auf der "BRUDEN"
An Bord betreut sie zunächst die neuen Gäste, zeigt das Boot und hilft ihnen, sich
ein wenig einzurichten. Nachdem die Verpflegung organisiert wurde, führt sie die Gäste in die verschiedenen Sicherheitsmittel,
wie Schwimmwesten, Rettungsinsel etc. ein. Die Skipperin bespricht mit den Gästen den Kurs für den kommenden und die
folgenden Tage und leitet das An- und Ablegen der Bruden an. Natürlich kümmert sie sich auch ständig um die Navigation,
damit die angepeilten Ziele auch tatsächlich angelaufen werden.
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